2775 Kilometer durchs Kahler Waldsee-Stadion
Benefiz-Event: Zum 21. Mal Zehn-Stunden-Lauf der Paul-Gerhardt-Schule
Kahl. Die Kleinen schwitzen, die Großen feiern: Auf diese Idee konnte kommen, wer am Samstag den Zehn-Stunden-Lauf der Paul-Gerhardt-Schule (PGS) im Kahler Waldseestadion besuchte. Doch der Eindruck täuschte. Ja, die Schüler vergossen ordentlich Schweiß: Immerhin liefen sie insgesamt 6938 Runden à 400 Meter. Und viele Eltern feierten: Gab es doch bei dem Event eine ordentliche Bewirtung – vom frisch gezapften Fassbier bis zur Grillbratwurst.
Aber „hier muss jeder anpacken“, stellte Martin Wunderlich klar. Der Schulleiter der Mittelschule der PGS ist einer der Organisatoren des Laufs, den es dieses Jahr zum 21. Mal gab. Anpacken heißt: Eltern, aber auch Lehrer und Freunde der Schule machen Dienst an den Ständen, helfen beim Auf- und Abbau – und spenden. Denn das ist eines der Ziele des Events: Geld zusammenzubekommen für die Schule und für soziale Projekte.
Die Idee des Zehn-Stunden-Laufs: Verschiedene Teams treten an, um möglichst viele Runden zu laufen und dazu Sponsoren zu finden, die für jede Runde Geld spenden. Was die Runden angeht, war die „Schnelle Welle“ am erfolgreichsten: Auf 331 Runden kam das Team, das sich aus ehemaligen Schülern und Freunden der PGS zusammensetzt. Auf Platz zwei kam die „Christliche Initiative Alzenau“ mit 326 Runden, gefolgt von den „Ukrainischen Bären“ (303 Runden). In diesem Team liefen ukrainische Schüler, die an der PGS und auch an anderen Schulen sind oder waren.
Die beste Schülermannschaft war die Klasse 4a mit 293 Runden. Ihr Name war Programm: „Bärenstark“. Gleichzeitig weist ihr Teamname auf das Motto des diesjährigen Laufs hin – „Berlin“. Nachdem in den letzten Jahren Länder das Motto lieferten, sollen es künftig Hauptstädte sein. Die Teams hatten auch die Aufgabe, die deutsche Hauptstadt an ihren Team-Zelten in Szene zu setzen.
Zwei Mannschaften waren dabei besonders erfolgreich und erhielten einen Preis des PGS-Fördervereins: Die Klasse 2a hatte ein verhülltes Brandenburger Tor errichtet; Christo lässt grüßen. Die Klasse 3a wiederum hatte zahlreiche Berliner Wahrzeichen nachgebildet. Einen anderen Preis erhielten die „Schollenflitzer“ der Grundschulklasse 2b: Mit 2498 Euro hatten sie die höchste Spendensumme errannt. Insgesamt kamen von 8 bis 18 Uhr rund 22.800 Euro an Spenden zusammen, berichtete Wunderlich.
90 Prozent davon fließen in die Schule. Ging es zu den Anfangszeiten des Zehn-Stunden-Laufs noch darum, dass die Schule ihr Gebäude abzahlen musste, steht heute vor allem die Modernisierung im Fokus, beispielsweise die Digitalisierung und die Schulhofsanierung. Die restlichen zehn Prozent gehen an drei verschiedene Projekte: eine Schule und Suppenküche in Südafrika, eine Schule in Uganda und an die Micro Global Initiative aus Hösbach, die Mikrokredite in Südostasien vergibt.
„Sehr entspannt und gut besucht“: So hat Wunderlich den Tag empfunden, der gemeinsam von Noch-Bürgermeister Jürgen Seitz und Bald-Bürgermeisterin Julia Fischer (beide SPD) eröffnet wurde. Seitz gab den Startschuss, Fischer lief die erste Runde mit und nahm abends die Siegerehrung vor. Um die kleinen und größeren Läufer zu motivieren, lief fast den ganzen Tag über ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm: Adrian Weprich, die „Small Bigband“, die Bands „Heartbeat“ oder Smørrebrød sorgten für anregende Musik. Tanz-Show-Auftritte hatten zum Beispiel Gruppen der PGS und der TSC Dance Move Steinheim. mgh
Artikel Main Echo veröffentlicht am 27.09.2023
BU: Runden drehen für einen guten Zweck: Der Zehn-Stunden-Lauf startete am Samstag zum 21. Mal. Foto: Michael Hofmann