Jesus im Maritim-Hotel geboren

Was wäre, wenn ….Jesus nicht im Stall geboren worden wäre, sondern in einem vornehmen Hotel?! Wäre das nicht einem König gebührender gewesen? Dieser Frage ging die neu gegründete Theater-AG der 4.-6. Klassen der Paul-Gerhardt-Schule in Kahl unter der Leitung von Christiane Nümann in dem etwas „anderen“ Weihnachtstheaterstück „Jesus – im Maritim-Hotel geboren“ nach. Zunächst begann alles so wie aus vielen Krippenspielen bekannt: Maria und Josef erreichen müde Bethlehem, um einen Platz für die Nacht zu finden. Kein Platz mehr frei….Doch dann nimmt alles eine unerwartete Wendung. Gebannt lauschten die etwa 200 Besucher in der voll besetzten Schulaula, wie der energische Portier eines Hotels in Bethlehem Zimmer räumen lässt und dem jungen Paar die Königssuite anbietet, Zeitungsreporter und König Herodes einladen lässt. Das ruft den Regisseur auf den Plan, denn der will die biblische Geschichte retten… Das herrlich inszenierte Stück der jungen Schauspieler sorgte nicht nur für einige Belustigung, als anstatt des Sohnes ein Mädchen geboren werden sollte, sondern bot auch den nötigen Tiefgang, denn als Hirten und Kranke im vornehmen Hotel keinen Platz fanden, war klar, dass die biblische Weihnachtsgeschichte doch so sein musste wie sie war- als Platz für alle, auch für Arme und Einsame.

Anschließend bot die Grundschule den Zuschauern in dem Weihnachtsmusical „Die Nacht der Geschenke“ von Konny Cramer eine wahrhaft himmlische Perspektive der Weihnachtsgeschichte (Bühnenbild und Requisite Eva Meyer-Guggemos).  Die Drittklässler der Theater-AG unter der Leitung von Julia Jansen mimten herrlich menschliche Engel, die sich im Himmel aufs Weihnachtsfest und die bevorstehende Geburt des Gottessohns vorbereiteten. Da wurden Sterne geputzt, die Lichttechnik auf den neuesten Stand gebracht, im Engelschor die neuesten Lieder und Tänze (Leitung Chor und Tanz-AG: Eva Stöppler) geprobt. Aber auch hier sorgte der Umstand, dass Jesus im Stall geboren werden solle, für helle Empörung. So rappten die rund vierzig Chorkinder: „Das geht doch nicht, das kann nicht sein, was bilden sich die Menschen ein“ und die couragierten Engel reichten gleich eine Beschwerde beim „Chef“ persönlich ein. Am Ende begriffen sie aber doch, dass alles so geplant war und Jesus als Retter im Stall zur Welt kam als Angebot für alle Menschen – Arme wie Reiche- damit sich jeder selbst entscheiden könne, ihn ins Herz einzuladen…. Und so endete das Kindermusical mit den melodischen Klängen des zweistimmig singenden Engelschors auf dem Hirtenfeld: „Ehre sei Gott! Gloria, Jesus der Retter ist da!“ und sorgte so für begeisterten Applaus der Zuschauer für diese gelungene Inszenierung.

 

Bericht: Angelika Wunderlich

Fotos: Noel Kachouh