Rappelvoll war es am Freitagnachmittag in der Aula der Paul-Gerhardt-Schule. Sowohl alle Sitz- als auch alle Stehplätze wurden von kleinen und großen Besuchern besetzt, die das Kindermusical „Samy und das Weihnachtswunder“ sehen wollten, bevor der Weihnachtsmarkt der Schule eröffnet wurde. Und die rund 70 Grundschulkinder (teilweise sowohl im Chor als auch im Theater und der Tanz-AG aktiv) gaben alles und wurden nach einer guten Stunde mit verdient großem Applaus belohnt. In der Geschichte von Ruthild Wilson geht es um ein aktuelles Thema: Mobbing. Verknüpft wurde das mit der traditionellen Weihnachtsgeschichte um die Geburt von Jesus, die mit modernen Anspielungen für viele lustige Momente sorgte. Da gibt es in Bethlehem wegen der Volkszählung leider keine Last-Minute-Übernachtungsangebote mehr, die Schafsherde benutzt eine Wetter-App und die Tauben auf dem Stall verkünden die neuesten Schlagzeilen in Twitter-Manier. Und wieso konnten die Heiligen Drei Könige überhaupt einem Stern folgen? Hatten die GPS? Auf jeden Fall gab es ein gelb funkelndes Navi zu Jesus…
Das laut Grundschul-Leiterin Angelika Wunderlich immer größer werdende Musical-Team begeisterte mit Riesen-Einsatz. Die Rekordzahl von 51 Chorschülern sowie 25 Schüler der Tanzgruppen (beide AGs Leitung Wunderlich, Tanz-AG unterstützt durch Kathinka Wälde) wurde durch die Drittklässler der Theater AG von Julia Jansen perfekt unterstützt. Die Viert- bis Sechstklässler der AG „Hinter den Kulissen“ von Eva Meyer Guggemos lieferte ebenso toll ab wie die AG Ton und Licht mit Schulvater Dirk Wollschläger. Die Dialoge für das Stück schrieb die ehemalige PGS-Lehrerin Ulrike Großmann. In der Hauptrolle des schwarzen Schafs Samy, das gnadenlos von den weißen Schafen gemobbt wird („Schwarz ist böse und weiß ist gut!“) glänzte Wolke Merz. Den Gesangspart von Samy übernahmen Elisabeth Jahn und Elenor Gräbner. Mitreißende Lieder, tolle Choreographien und stimmige Theater-Szenen sorgten immer wieder für Zwischenapplaus. Und nach dem berührenden Final-Stück „Sonderbar“ gab es auch berechtigte Bravo-Rufe. Die Spenden des Publikums gehen in diesem Jahr wieder an das Schul-Projekt in Uganda und werden heuer laut Mitteilung der dortigen Schulleiterin für den Kauf von Fenstern in der Mädchen-Realschule verwendet. Und das ist noch mal ein echtes Weihnachtswunder.

Doris Huhn

Quelle: Main Echo vom 14.12. 2019