Der aus den Heute-Nachrichten bekannte TV-Moderator und Bestseller-Autor Peter Hahne hielt im Rahmen der „Open House-Veranstaltungsreihe“ der Paul-Gerhardt-Schule in der Kahler Schulaula vor 180 Zuhörern einen Vortrag mit dem Titel: „Zukunft ist Herkunft – Welche Werte wir festhalten müssen“. Der 65jährige, der bislang 50 Bücher veröffentlicht hat, befindet sich mittlerweile im „Un-Ruhestand“ und reist für Vorträge durch die Republik. Peter Hahne, einer der prominentesten und profiliertesten Berliner Korrespondenten, ist bekannt für „Klartext“. Und das unterstrich er auch bei seinem rund zweistündigen Vortrag in der Kahler PGS-Schulaula, in der er von Schulleiter Joachim Witzmann begrüßt wurde.
Der engagierte Christ und Ehrenkommissar der Bayerischen Polizei bewies bei seinem zweistündigen Vortrag Hirn, Herz und Humor, sparte dabei nicht mit Kritik an Politik und Gesellschaft. „Wir brauchen keine Vorschriften, sondern Vorbilder“, unterstrich der Journalist, der während seines beruflichen Wirkens eine Vielzahl bekannter Politiker interviewt hatte. Anfangs plaudert Hahne aus dem Nähkästchen, berichtet Amüsantes und auch wie er es über die ZDF-Stationen Saarbrücken und Mainz, wo es ihm auch gefiel, die berufliche Karriereleiter bis nach Berlin emporstieg. „Ziele habe ich mir nie vorgenommen. Wenn ich eine geöffnete Tür gesehen habe, bin ich hindurchgegangen und habe nicht zurück gesehen. Ich habe nie mit den Hufen gescharrt.“

Nun wohnt Peter Hahne – ledig und bald 66 – in Wilmersdorf, einem Stadtteil von Berlin. „In ihrer Schule rieselt kein Kalk von den Wänden und Kloopapier muss auch keiner mitbringen. In Berlin sind die Schulen verkommen“, war Hahne, dessen konservative Sicht auf die Dinge von viel Humor begleitet ist, von der Paul-Gerhardt-Schule sehr angetan. „Hier ist alles modern und riecht nicht nach Schule, so etwas hätte ich mir auch gewünscht.“
Hahnes These „Werte wollen nicht als Worte erfahren, sondern als Beispiel erlebt werden. Ohne den Wert des Glaubens an Jesus Christus werden Leben und Gesellschaft wertlos, halt- und orientierungslos“, unterstrich er in seinem Vortrag und sparte dabei auch nicht an Kritik an der Bundespolitik und des gesellschaftlichen Werteverfalls. „Wir geben zunehmend unsere Wurzeln auf. Wenn wir die Wurzeln abschneiden, können sie keine Früchte mehr tragen, die Pflanze geht ein und übersteht die Trockenheit nicht“, sprach Hahne bildlich. „Es werden heutzutage immer weniger, die sich gesellschaftlich engagieren. Und die Wenigen bekommen immer mehr aufgebürdet“, kritisierte der Bestsellerautor, dass Politiker – mit Blick auf die GroKo-Verhandlungen (Hahne: „Die Bundestagswahl war doch gefühlt vor drei Jahren“) – so schnell bereit seien, ihre Meinung zu wechseln.
„Je globalisierter die Welt umso gefragter und wichtiger werden Heimat und Dialekt“, weiß Hahne um die Wichtigkeit von Herkunft und Wurzeln. „Auf dem politischen Parkett werden junge Menschen zunehmend von der Macht ferngehalten werden – auch interessant“, wirft er ein. Peter Hahne fesselt sein Auditorium, das aufmerksam seine klare Ansprache verfolgt. „Viele Menschen leben heute doch getreu dem Motto „Für fünf Euro geradeaus – egal wohin“, zitierte er den verstorbenen Altbundespräsident Johannes Rau mit „Wenn Du nicht weißt woher Du kommst, weißt Du auch nicht wohin es geht“. „Ich finde es großartig, das sie ihre Schule nach Paul Gerhardt benannt haben. Er ist auch heutzutage noch ein echtes Vorbild, der Zeit seines Lebens nicht auf rosaroten Wolken gebettet war.“
Wichtig sind Peter Hahne die christlichen Wurzeln unserer, der Gesellschaft, das wird im Vortrag immer wieder klar: „Immer weniger Eltern halten es für nötig, ihren Kindern Grundwerte mitzugeben, die doch so wichtig sind. Es wird viel zu wenig darüber nachgedacht, wo unsere Wurzeln liegen“, legt der gläubige Christ Peter Hahne den Fokus darauf, dass auch das Grundgesetz auf den christlichen Werten basiere. In der Präambel des Grundgesetz stehe „In Verantwortung vor Gott und den Menschen“.
„Heutzutage herrscht doch totale Ahnungslosigkeit, was die Grundlage des Christseins angeht. Es ist erschütternd wie wenig wir noch wissen“, führte er das biblische Gleichnis des Barmherzigen Samariter an. „Würden sich die Menschen diesem bewusst sein, dann gäbe es keine filmenden Gaffer bei Unfällen, keine zugestellten Rettungsgassen oder Gewalt gegen Rettungskräfte. Wir erleben gerade brennend aktuell den gesellschaftlichen Werteverfall“, bekräftigt Hahne. „Toleranz ist kein Wert. Wir brauchen erst Werte um tolerant sein zu können,“ kritisierte Hahne das Abhängen von Kreuzen in Klassenräumen oder – wie erst kürzlich – in einem Amtsgerichtsaal.
„Man glaubt es ja kaum wie Politik und Wirtschaft zusammenhängen“, nahm Hahne Bezug auf den VW-Abgasskandal. „Auch Politiker haben gewusst, dass Affen für diese Experimente benutzt werden. Die junge Generation wendet sich mit Abscheu ab – wegen der großen Selbstgerechtigkeit der Politiker“, empört sich Hahne in der Folge auch über das Südtiroler Bergsteiger-Urgestein Reinhold Messmer, der sich – so Hahne – für den Abbau der Gipfelkreuze einsetze. „Ich bin mit neun Jahren zum Glauben gekommen, vor 56 Jahren. Der Glaube bewährt sich im Alltag. Tiefer als in Gottes Hand kann man nicht fallen. Wohl dem, der Gott zum Freund hat“, unterstrich der bekennende Christ. Peter Hahne signierte im Anschluss an den Vortrag Bücher. Man hätte ihm aber noch Stunden zuhören können…