Herzliche Freundschaft – afrikanische Rhythmen
So schnell kann Freundschaft entstehen. Beim Empfang noch freundliche Zurückhaltung, bei der Verabschiedung nach 4 Tagen herzliche Umarmung. Über 20 Gäste aus Uganda hat die Paul-Gerhardt-Schule in Kahl vom 2. – 6. Juni empfangen. 15 Jugendliche im Alter von 11 – 16 Jahren besuchten die Mittelschule. Für einen Monat ist der Chor mit den Lehrern und Sozialarbeiterinnen auf Tournee in Deutschland. Sie begeistern mit ihrer Musik und stellen ihr Patenschaftsprogramm vor.
So fand auch am Freitag ein öffentliches Konzert in der Aula der Schule statt. Temperamentvolle Lieder, afrikanische Rhythmen und leidenschaftlicher Gesang begeisterten die mit über 200 Gästen gut besuchte Vorführung. Wenn ein Chor aus Uganda singt, gehört selbstverständlich auch Tanz dazu. Jedes Lied wurde durch die Tänze der Sängerinnen und Sänger begeistert vorgetragen. Wechselnde Kleidung in bunten Farben zeigte die Vielfältigkeit des Chores. Die über ein Jahr einstudierten Lieder wurden von hervorragenden Solistinnen und Solisten und einem mehrstimmigen Chor gesungen.
Die Mittelschule in Kahl unterhält seit vielen Jahren eine Partnerschaft mit der Christlichen Schule in Uganda.
Direkt am Äquator gelegen ist die Region Rakai im Süden des Landes. In einer der ärmsten Gegenden des Landes wird Kindern durch das Patenschaftsprogramm der Schulbesuch ermöglicht. Gleichzeitig erhalten die Familien finanzielle und fachliche Unterstützung zum Aufbau einer kleinen Kaffee-Plantage. Vielen Familien konnte so schon zu wirtschaftlicher Eigenständigkeit geholfen werden. In diesen Tagen konnten über 20 neue Patenschaften vermittelt werden.
“Wie könnt ihr hier leben, wenn es so kalt ist?” Das war die Frage der ugandischen Kinder an ihre Gastgeber. Für sie ist unsere Klimazone vollkommen unbekannt. Viele von Ihnen waren zur Abreise am Flughafen zum ersten Mal in der ugandischen Hauptstadt. Auf den großen Unterschied in den Lebensstandard wurden sie vorbereitet und konnten unsere komfortablen Häuser genießen. Begeistert waren unsere Jungen von dem guten Fußballspiel der Gäste. Die Kommunikation lief auf Englisch, eine gute Gelegenheit zum Training der Sprache. Am Samstag trafen sich alle im Schönbusch-Park zu Spielen und Picknick. Einen Verlust gab es zu beklagen: Herr Bremer hat nicht mehr aus dem Labyrinth herausgefunden. Inzwischen ist er wieder in der Schule gelandet.
Nach einem Gottesdienst der Christlichen Initiative und einem Tag in den Gastfamilien starteten sie zu ihren nächsten Auftritten auf ihrer Reise durch Deutschland. Dass nach so wenigen Tagen eine so herzliche Freundschaft entstehen kann, merkten alle bei der Verabschiedung.
Martin Wunderlich
Schulleiter Mittelschule