Hochwertige und neuwertige Winter- und Sportbekleidung, aber auch Schuhe haben die Schülerinnen und Schüler der 5. bis 11.Klassen der Paul-Gerhardt-Schule Kahl im Rahmen einer Kleiderspende-Aktion für bedürftige Menschen und Flüchtlinge gesammelt. Nun wurden mehr als 20 Kartons mit gut erhaltener Kleidung für Kinder und Jugendliche an das Sozialkaufhaus der Diakonie Aschaffenburg in der Kolpingstraße 7 übergeben. Die beiden Schulsprecher Gerome Bannour und Edith Heger (11Wa Wirtschaftsschule) gaben in Begleitung von Conny Käfer, Diplom- Sozialpädagogin an der Paul-Gerhardt-Schule, die Kleiderspenden bei Wolfgang Grose, Koordinator der Diakonie und Projektleitung der Flüchtlingshilfe in Aschaffenburg, ab. Grose zeigte sich beeindruckt und ließ es sich nicht nehmen die PGS-Delegation durch die Räume der Diakonie zu führen. Er stellte die Diakonie-Projekte, die Kinder- und Erwachsenabteilung des Sozialkaufhaus sowie das Café Metropol vor und ließ die PGS-Abordnung auch mal hinter die Kulissen blicken.
Vor wenigen Wochen wurde die Kleider-Aktion in einer Schülerandacht der PGS Kahl für den St. Martins-Tag als Idee zum Projektthema „Teilen heißt Heilen“ vorgestellt. „Denn es geht mehr um's abgeben von dem, was man selbst zu viel hat. Beim Blick in den Kleiderschrank gibt viele Jacken, also genug von dem, was man abgeben kann. Es ging mehr als um's Spenden“, erläuterte Conny Käfer. „Einen Monat lang hatten die Schüler Zeit in dafür bereitgestellte Kartons in der Aula Sachen von sich selbst zusammen zu tragen und gezielt für die Flüchtlinge in ihrer Umgebung abzugeben. Und sie waren wirklich sehr spendenfreudig“, ist die Sozialpädagogin stolz. Für Schulsprecherin Edith Heger war das Zusammentreffen mit Wolfgang Groser, dem Leiter des Diakonie Sozialzentrums, ein ganz besonderer Moment, denn vor vier Jahren war sie als Flüchtling nach Deutschland gekommen. Vier Jahre später sahen sie sich wieder – sie in der Funktion als Schulsprecherin der PGS Kahl.
Die von den PGS-Schülern gespendete Bekleidung wird zuerst sortiert und wird dann im Sozialkaufhaus, das täglich von bis zu 400 Kunden besucht wird, gegen einen geringen Obolus an bedürftige Menschen und die Flüchtlinge weiter-gegeben. „Wir wollen nicht nur die Armut lindern, sondern auch aus der Armut heraus helfen“, berichtete Groser, dass 38 Personen ohne Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt oder mit Handicaps im Sozialkaufhaus beschäftigt sind. Die Diakonie koordiniert in Stadt und Kreis Aschaffenburg auch die rund zentral und dezentral untergebrachten 1.500 Flüchtlinge, die ebenso wie Senioren, bei denen die Rente nicht mehr zum Leben reicht, und alleinerziehende Mütter, von denen es in Aschaffenburg 600 (mit 1.500 Kindern) in Bayern überdurchschnittlich viele gibt, zu den Kunden den Sozialkaufhauses zählen, erläuterte der Leiter des Diakonie-Sozialkaufhauses.

Infos zum Sozialkaufhaus:
In einem Sozialkaufhaus werden günstige Waren für bedürftige Menschen angeboten. Träger der Kaufhäuser sind oftmals Wohlfahrtsverbände und die kommunale Sozialhilfe.
Angebotene Waren in Sozialkaufhäusern
Die Waren im Sozialkaufhaus werden meist zum kleinen Preis oder gratis angeboten. Das Sortiment setzt sich oft aus gespendeten und gebrauchten Waren zusammen. Häufig stammen die angebotenen Waren aus Haushaltsauflösungen und Entrümpelungen.
Kaufhauspersonal
Das Personal besteht meist aus Langzeitarbeitslosen, die über diese Arbeit einen Wiedereinstieg in das Berufsleben schaffen sollen. Auch Ehrenamtliche sind vielerorts in Sozialkaufhäusern beschäftigt.
Angebote des Sozialkaufhauses
Die Sortimentspalette des Sozialkaufhauses ist oft sehr groß. Insbesondere Haushaltswaren, Textilien, Hausrat und Möbel werden angeboten. Ebenfalls sind Spielzeug und Bücher häufig in Sozialkaufhäusern zu finden.