Musical: 50 Zweit- bis Fünftklässler der Paul-Gerhardt-Schule führen zweimal „Bartimäus“ auf

Kahl. Der Junge namens Bartimäus spielt mit großer Freude beim 1. FC Jericho. Doch als er immer schlechter sieht, nennen ihn seine Mitspieler nicht mehr cool Barti, sondern Blindfisch und lachen ihn zudem aus: „Mit dir kann man nur noch blinde Kuh spielen!“ Als sie dem wehrlos auf dem Boden Liegenden sogar seine Sonnenbrille und das Käppi abnehmen, kommt zum Glück seine gehbehinderte Freundin Ava dazu und jagt die respektlosen Mitspieler davon…

Die Geschichte von Bartimäus aus der Bibel erzählt Frank Kampmann im Kindermusical „Bartimäus – Ein wunderbarer Augenblick“ modern, kindgerecht und unter dem Aspekt der Inklusion. Nach zweijähriger Coronapause und vielen Schwierigkeiten aus dem selben Grund in der Probenzeit stellte auch die Premiere am Dienstagnachmittag – dem bislang heißesten Tag des Jahres – eine Hürde dar, wie die Leiterin der Grundschule der Paul-Gerhardt-Schule Kahl, Angelika Wunderlich, zugleich Chefin der Chor-AG, erzählte. Doch alle 50 Schülerinnen und Schüler der zweiten bis fünften Klassen machten ihre Sache hervorragend und schafften auch die zweite Aufführung am kaum kühleren Mittwoch genauso prima.

Die Theater-AG von Julia Jansen und Lorenz Moll, die zwei Tanz-AGs von Laura Striefler, Schulmutter Juliane Porschen und Angelika Wunderlich, die AG Hinter den Kulissen von Eva Meyer-Guggemos sowie die Ton- und Licht-AG, geleitet von Dirk Wollschläger sowie mit Hilfe von Martin Wunderlich und Fünftklässlern, erhielten einen verdient großen Applaus für die Aufführung. Dabei passten nicht nur das Bühnenbild, die Requisiten und die Kostüme bis ins Detail, auch der tolle Chorgesang bei fetzigen Stücken wie „Durchblicker“ oder „Die Farbe des Lebens“ sowie die Tanzeinlagen (klasse: „Halt die Klappe“ im Hip-Hop-Stil) begeisterten das Publikum. Die Theaterspieler, die teilweise mehrere Rollen übernommen hatten, agierten ohne spürbares Lampenfieber. Toll, wie der Erzähler immer wieder die Besucher emotional ansprach: „Das war ein echt krasses Wunder von Jesus!“ Für lustige Momente sorgten die drei Maulwürfe, von denen einer immer Hunger hatte. Und Gutes wurde auch mit der Aufführung getan: Die eingesammelten Spenden (statt Eintritt) gehen an das Kinderheim Nazareth in Uganda.