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Durch die Neukonzeption erhält das Schulgebäude außen wie innen
eine durchgängige gestalterische Gesamtwirkung.
Die Paul-Gerhardt-Schule ist nicht das einzige Projekt, das Sie
geplant haben und betreuen. Welche Baumaßnahmen begleiten Sie
außer unserem Schulgebäude?
Seit 1998 arbeite ich als freischaffender Architekt. In meinem Archi-
tekturbüro in Büdingen arbeite ich mit 4 Mitarbeitern und einigen
freien Mitarbeiten an unterschiedlichen Projekten. So konzipieren
wir immer wieder Ein- und Mehrfamilienhäuser für private Bau-
herrn, aber auch industrielle Anlagen. In den letzten Jahren lag unser
Schwerpunkt hauptsächlich im Bereich Bildung. In den Jahren 2009
– 2012 haben wir für die Fachhochschule Aschaffenburg 7 Einzelbau-
ten geplant und umgesetzt. Hier haben wir 4 historische, unter Denk-
malschutz stehende Gebäude saniert und umgebaut und 3 Neubau-
ten mit Büros und Hörsälen errichtet.
Zurzeit arbeiten wir an neuen Räumlichkeiten für studentisches
Arbeiten an der FH Aschaffenburg, an einer Rettungswache für den
Malteser Hilfsdienst und verschiedenen Projekten für private Bau-
herren.
In den vergangenen Jahren haben wir an zahlreichen Architektur-
wettbewerben teilgenommen und hier auch Erfolge erzielt.
Wie kam es zur Berufswahl Architekt? Hat Sie das Bauen schon
immer fasziniert oder ist die Entscheidung für diesen beruflichen
Werdegang erst spät gefallen?
Als Kind und Jugendlicher bin ich mit dem Baugewerbe groß gewor-
den. In meinemUmfeld begegnete ich immer Handwerkern, Planern
und Architekten. Das war schon früh so präsent, dass ich auch sehr
bald den Wunsch hatte in diesem Bereich tätig zu sein. Ich habe sehr
früh handwerkliche Tätigkeiten ausgeübt, immer mit der Vorstel-
lung Dinge selbst zu entwerfen, planerisch darzustellen und dann
umzusetzen.
Die Architektur ist ein Beruf, dem ich mit Leidenschaft nachgehe
und den ich sehr gerne ausübe. Mein Ziel ist immer Bauten zu errich-
ten, die den Bauherrn und den Architekten zufrieden stellen und den
gestellten Ansprüchen gerecht werden.
Architektur sollte Gestaltung, Funktionalität und Ästhetik vom Ent-
wurf bis zum fertigen Objekt in Einklang bringen und eine eigenstän-
dige Haltung einnehmen ohne aufdringlich zu sein.
Schon vor vielen Jahren haben Sie mit ersten Entwürfen für die
Paul-Gerhardt-Schule begonnen. Es gab intensive Jahre der Pla-
nung, aber auch immer wieder Unterbrechungen bis zum nächsten
Schritt. Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit der Schule?
Die ersten Arbeiten begannen 2002. Hier haben wir ein Gesamtkon-
zept für die Paul-Gerhardt-Schule entwickelt. Dazu gehören das
Gebäude der Ganztagsschule Das PAULA, die Sanierung und Erwei-
terung der Grund- und Mittelschule und ein Neubau für die Wirt-
schaftsschule. Nachdem wir 2007 Das PAULA errichtet haben, hat
nun nach längerer Pause das größte Bauprojekt an der Schule begon-
nen. In den vielen Jahren der Planung und Baubegleitung habe ich
die Mitarbeiter der Schule in vielen Planungsgesprächen näher ken-
nen gelernt. Die konstruktive Zusammenarbeit und das große Ver-
trauen, das mir entgegengebracht wird, schätze ich sehr. Auch bei
komplizierten Themen kommen wir zu Entscheidungen, die für alle
positiv sind.
Wenn Sie nicht auf der Baustelle oder im Büro sind, gibt es sicher
auch anderes im Leben, das Sie gerne machen.
Sportliche Betätigung ist für mich ein guter Ausgleich. Besonders
gerne fahre ich Rad. Wenn es die Arbeit zulässt und ich an einem
freien Tag eine Radtour durch die Wetterau oder das Kinzigtal
mache, kann ich entspannen. Dann fahre ich auch gerne einmal wei-
tere Strecken und genieße die Bewegung, die Natur und die Land-
schaft, die ich durchquere. Dann wird der Kopf auch wieder frei!
Vielen Dank für das Gespräch.