PGS Kahl - Schulzeitung

0169 Mittelschule Unterricht bei der Sekretärin zum Thema „Nachhaltige Entwicklungsförderung in Asien“ Die Klasse 9M hat sich im Rahmen des Unterrichts in GSE (Geschichte/Sozialkunde/Erdkunde) mit der Verflechtung der internationalen Wirtschaft beschäftigt. Unter dem Stichwort „Globalisierung des Welthandels“ wurden unterschiedliche Wirtschafts- und Produktionsmodelle untersucht. Beispielhaft haben wir den Weg einer Jeans von der Baumwollernte bis zum Verkauf untersucht. Durch ca. 10 verschiedene Staaten in mehreren Kontinenten reist eine Jeans, bis sie z. B. in Deutschland verkauft wird. Den größten Teil des Gewinns erzielt die Firma, die die Marke entwirft und die Produktion beauftragt. An der Produktion (weben, färben, nähen usw.) sind vor allem Firmen in Ostasien beteiligt. Die Arbeiterinnen und Arbeiter verdienen nicht viel, haben schlechte Arbeitsbedingungen und leben mit dem geringen Einkommen am Existenzminimum. Oft sind auch Kinder in den Fabriken angestellt. Wir sind der Frage nachgegangen, wie nachhaltige Hilfe für solche Staaten aussehen kann. Menschen sollen nicht ausgebeutet werden und die Möglichkeit bekommen, langfristig auf eigenen Füßen zu stehen. Wir haben gefunden: Nachhaltige Entwicklung | … ist langfristig angelegt. | … weist Wege aus der Armut. | … fördert die Eigenständigkeit und Eigenverantwortung. | … gibt als Startkapital einen Kredit. | … führt zur wirtschaftlichen Unabhängigkeit. In den letzten Jahren findet das Modell der Mikro-Kredite immer häufigere Verbreitung. Personen erhalten einen Kredit in geringer Höhe als Startkapital für eine eigene kleine Werkstatt. Nach einigen Jahren erfolgreicher Arbeit können sie diesen Kredit zurückzahlen und sind wirtschaftlich eigenständig und unabhängig. Silvia Schüssler, Sekretärin der Wirtschaftsschule, arbeitet ehrenamtlich imVorstand der Global-Micro-Initiative (GMI) mit. Sie hat uns an konkreten Beispielen die Arbeit vorgestellt. Einzelpersonen erhalten einen Kredit je nach Bedarf in einer Höhe von 35 – 350 €, den sie nach wenigen Jahren zurückzahlen. Von dem Geld können sie sich Maschinen für ihr Handwerk kaufen (Schneiderei, Schreinerei, Köchin u. ä.). Der Start findet oft in den eigenen Räumen statt. Nach kurzer Zeit können sie durch den Verkauf ihrer Waren bereits eine eigene kleine Werkstatt oder einen Verkaufsraum einrichten. Da die Personen keine Spende, sondern einen Kredit mit Vertrag erhalten, steigert das ihren Selbstwert. Manchmal fällt dann der Satz: „Ich werde ernst genommen!“ GMI arbeitet in Ostasien in den Ländern Thailand, Philippinen und Indonesien. Weitere Infos unter www.global-mikro-initiative.de. Vielen Dank für eine sehr anschauliche Unterrichtsstunde bei einer Sekretärin. J Auch aus Afrika ist uns eine vergleichbare Initiative bekannt. In unserer Partnerschule Glory Christian School im Süden Ugandas wird über Patenschaften ein Kaffee-Projekt finanziert. Unsere Klasse unterschützt seit dem 7. Schuljahr den Schüler Medat. Aus den monatlichen Geldern für die Patenschaft erhält die Familie der Patenkinder ein Startkapital für Kaffeepflanzen. Über eine Art Genossenschaft wird der Kaffee vermarktet. Spätestens nach 4 Jahren sind die Familien wirtschaftlich so unabhängig, dass sie ihren Lebensunterhalt und auch das Schulgeld der Kinder finanzieren können. Medat möchte später einmal Arzt werden. Wir hoffen, dass er sein Ziel erreichen und seinem Land helfen kann. Die Mittelschule unterstützt Celebrate Hope Ministries jährlich durch ihre Spende aus dem Erlös des 10-Stundenlaufs. Martin Wunderlich Schulleiter Mittelschule und Klassenlehrer 9 M Frau Schüssler in der Klasse 9 M

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