Klassische Musik ist wie Fußball, sagt Monique Mead: Es gibt Spieler und Spielzüge, Taktik und Kampfgeist - und während das Münchner Rundfunk Orchester am Beispiel von Beethovens "Sinfonie Nr. 5 cmoll, op 67, 1. Satz Allegro con brio" einen klassischen musikalischen Spielzug dokumentiert, lehnt sich Michael Mazur zurück und beginnt - wie Kapellmeister Stefan Blunier, vorne auf der Bühne, mit dem Taktstock - eben jenen Spielzug mit erhobenen Händen zu dirigieren. "Nicht schlecht", sagt der 14 Jahre alte Kahler junge später: "Das war'ne richtig schöne Melodie." Michael Mazur besucht mit seinen zwölf Klassenkameraden von der 8 b der Kahler PaulGerhardt-Schule an diesem Donnerstagabend sein erstes klassisches Konzert: "Fußball à tempo" im Hof des Aschaffenburger Schlosses. Einmal im Schuljahr geht Musiklehrer Martin Wunderlich mit seinen Schülern in eine Klassik-Aufführung, "natürlich hat sich zur WM dieses Konzert angeboten". Im nachhinein betrachtet eine gute Entscheidung, denn das Konzert mit dem zunächst etwas vagen Titel "Fußball ä tempo - Was hat Fußball mit klassischer Musik zu tun?" erweist sich als gut geschlagener Pass für all jene, die bislang keinen oder nicht den rechten Zugang zu klassischer Musik hatten: Denn auch dem Laien durchaus bekannte Melodien - Ravels "Bolero" beispielsweise, oder Bizets "Carmen-Suite" - intoniert das Rundfunk Orchester unter Leitung von Stefan Blunier mit viel Energie und Monique Mead gibt die passenden Erklärungen: Genau so soll es sein, lobt nach dem Konzert Lisa Greul (15) aus Großwelzheim die leicht verständliche Darstellungsweise an diesem Abend. So kommt es also, dass - beispielsweise - das Orchester mit Rimskij-Korsakows "Hummelflug" ein Stück mit der wahnwitzigen Geschwindigkeit von 600 Tönen pro Minute durchjubelt und gleichzeitig die Fußballspieler Max (18) und Johannes Gerhard (10) von der DJK Aschaffenburg und Philipp Karpf vom BSC Schweinheim dieses KlangTempo mit ihren Ballzuspielen sichtbar machen. Michaels Klassenkameradin Jennifer Sala (14) aus Großwelzheim findet diese Verknüpfung "einfach nur interessant": Schließlich ist sie, aus Überzeugung Fußballfan und erlebt hier - wie die anderen aus ihrer Klasse - zum ersten Mal, dass Stadion-Stimmung sich auch mit klassischer Musik ergeben kann. Für Jennifer hängt somit an diesem Abend der Himmel voller Geigen - gerade so wie bei Sarasates Stück "Navarra" für zwei Soloviolinen und Kammerorchester. Monique Mead und Mihnea Evian zeigen hier mit ihrem Violinspiel, dass es auch in der klassischen Musik Spielgegner gibt, E E E E E E E E E E E E E E E E E E E E E E E E E E E E E E 16 lernen, leben, lachen XX EE Die Schönheit des U Klassische Musik? Ist eigentlic wie Fußball - und bisweil
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