PGS Kahl - Schulzeitung

24 lernen, leben, lachen Es ist Donnerstag. Nach dem Unterricht verlassen wir die Schule. Der Lärm vom Pausenhof wird immer leiser und weicht dem Lärm von Autos, Lkws – der großen Stadt Frankfurt. Wir kämpfen uns durch den Verkehr ins Zentrum zur Alten Oper. Alte Villen und moderne Architektur stehen hier in Nachbarschaft. Schicke Straßencafes, Männer in teuren Anzügen, elegante Frauen im Business Look. Wir finden unser Ziel. Langsam gleitet das Auto über den Vorplatz runter in die Tiefgarage, vorbei an der C–Klasse, BMW, Porsche, Jaguar und anderen Symbolen, die Geld vermuten lassen. Freundlich empfängt uns ein Pförtner und bittet uns einen Augenblick zu warten. Wenige Minuten später öffnet sich die Glastüre: Unser ehemaliger Schüler Marco steht vor uns, im Nadelstreifenanzug, mit rot gemusterter Krawatte. Wir gehen hinein und unweigerlich sind wir gefesselt von dieser zurückhaltenden Eleganz. Stilvoll ohne aufdringlich zu sein und doch unmissverständlich. Marco führt uns vorbei an Büros und Besprechungsräumen. Besprechungsraum wird dem Ambiente nicht gerecht. Wir reden hier von schönen orientalischen Teppichen und Chippendalemöbeln. Schließlich treffen wir auf einen Mann, ebenfalls im dunklen Anzug. Freundlich bittet er uns in sein Büro. Wir sind angekommen in der Zentrale der BHF-Bank. Herr Wolfgang Meyer, Personalentwickler und Herr Marco Ritter, Auszubildender, hatten sich Zeit genommen für ein kleines Interview. PGS: Herr Meyer, zunächst vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Kennen Sie eigentlich die Paul-GerhardtSchule bzw. die Wirtschaftsschule? Herr Meyer: Nein. Ich habe natürlich von Herrn Ritter ein bisschen etwas über Ihre Schule gehört. Der Name sagt ja schon, dass es etwas mit Wirtschaft zu tun hat. Aber genaueres weiß ich nicht. PGS: Nun, die Wirtschaftsschule ist im Prinzip eine Real- schule, die allerdings ihren Schwerpunkt auf die Wirtschaftsfächer legt. Naturwissenschaftliche Fächer fallen weitgehend weg und werden ersetzt durch Rechnungswesen, Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre. Was halten Sie von diesem Konzept? Herr Meyer: Für uns als Bank absolut ideal. Diese Schüler haben vermutlich weniger Berührungsängste mit Themen der Wirtschaft als Abgänger der Regelschulen. Diese müssen sich manchmal erst an die Materie, an das wirtschaftliche Denken herantasten. PGS: Wie wichtig ist für Sie der Schulabschluss? Herr Meyer: Die Noten sollten in den Fächern, die für den Ausbildungsberuf wichtig sind, vernünftig sein. Eine Eins in Musik oder Religion spielt für diese Ausbildung sicherlich nicht die entscheidende Rolle. Insgesamt sollten die Noten jedoch nicht schlechter als Drei sein. Wichtig ist für uns aber auch der Test und vor allem das Bewerbungsgespräch. Die Bewerber müssen uns im Test und Gespräch überzeugen. PGS: Wie sieht für Sie der ideale Bewerber aus? Herr Meyer: Für uns spielen Teamfähigkeit, Einsatzbereitschaft und Arbeitshaltung eine große Rolle. Wir stellen den Bewerbern Aufgaben, die schwierig zu lösen sind, manchmal erscheinen sie unlösbar. Wir wollen sehen, ob sie sich ranwagen und kreativ Lösungsansätze entwickeln oder ob sie bei den ersten Schwierigkeiten aufgeben. Setzt der Bewerber seinen gesunden Menschenverstand ein und zeigt er Durchhaltevermögen? Dies sind für uns sehr entscheidende Kriterien. PGS: Werden die Auszubildenden nach ihrer Ausbildung übernommen? Herr Meyer: Ja, wir bieten fast schon eine Garantie. Unsere guten Leute übernehmen wir. Das gehört zur Philosophie. Wir haben selbst dann noch Auszubildende übernommen, als vergleichbare Banken keinen mehr übernommen haben. Oft kann diese Aussicht auch Motivation sein. PGS: Unterstreicht der Satz aus Firmenbroschüre diese Einstellung? Zitat „Die besondere, auf langfristiges Vertrauen angelegte Beziehung der BHF Bank zu ihren Kunden findet ihre natürliche Entsprechung in einem ebenso vertrauensvollen Verhältnis der BHF-Bank zu ihren Mitarbeitern.“ Herr Meyer: Genauso ist es. Viele unsere Mitarbeiter haben hier Wirtschaftsschule - was dann? Mit diesem Titel starten wir in der PGS Schulzeitung eine neue Serie. Immer wieder besuchen uns ehemalige Schüler an der Schule. Sie erzählen uns von ihrem Werdegang und von ihren Plänen und sie begleiten uns in den Unterricht. Wir freuen uns über Schüler, die nach ihrer Zeit an der Wirtschaftschule den Kontakt halten. Jetzt wollen wir sie besuchen. Wir wollen sie am Ausbildungsund Arbeitsplatz erleben und konkret wissen, was diese Schüler und Schülerinnen genau machen. Wie geht es ihnen, wie denken sie – mit ein bisschen Abstand – über die Wirtschaftschule, und noch Vieles „kein Job, sondern ein Bekenntnis“ Marco Ritter

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