PGS Kahl - Schulzeitung

32 open house Die Perlen des Glaubens! Wir leben in einer lauten und atemlosen Welt. Fast ununterbrochen müssen wir neue Informationen und Bilder verarbeiten. Leistungsdruck, Zeitnot und Zukunftsangst sorgen zudem für negativen Stress. Umso mehr brauchen wir Zeiten der Ruhe und der Besinnung. Wir suchen doch immer wieder Möglichkeiten unseren Alltag für einen Moment zu unterbrechen, damit unsere Seele zur Ruhe kommen kann. Das Perlenband ist dazu ein Hilfsmittel. Es erinnert und hilft uns, uns Zeit für uns selbst zu nehmen. In der kirchlichen Tradition wird dieses „Einkehr“ genannt. Martin Lönnebo, ein schwedischer Bischof hat die Perlen des Glaubens zusammengestellt. Achtzehn Perlen reihen sich an einem Band aneinander. Sie bilden einen Kreis, dessen Anfang und Ende durch die größte Perle golden leuchtend gesetzt wird. Die Perlen unterscheiden sich in Form, Farbe und Größe und weisen mit ihrem Namen auf ihre Bedeutung hin. In ihrer Bedeutung können die Perlen als der Lebensweg Jesu gedeutet werden, aber auch zum Sinnbild für das eigene Leben werden. Die Perlen des Glaubens machen den Glauben „greifbar“ und möchten dazu anregen, christliche Tradition neu zu entdekken und zu verstehen. So sind sie ein Katechismus (Glaubensunterricht) für die Hände, ein einfaches Hilfsmittel, um den eigenen spirituellen Weg zu finden und einzuüben. Kurz nachdem Martin Lönnebo als Bischof in den Ruhestand getreten war, reiste er nach Griechenland. Eigentlich wollte er sich nur erholen und die griechische Kultur studieren. Doch ein früher, heftiger Herbststurm überraschte ihn auf einem kleinen Fischerboot. Zusammen mit anderen Passagieren wurde er zu einem unfreiwilligen Aufenthalt auf einer kleinen Insel mit nur 47 Einwohnern gezwungen. Einige Tage lang fand er Unterschlupf in einem kleinen Gasthaus. Wie er dabei auf die Idee mit den Perlen kam, verriet Martin Lönnebo in einem Interview, das in seinem kleinen Haus in der südschwedischen Stadt Lynköping von Carolina Johansson geführt wurde: Wir leben in einer Zeit mit großer spiritueller Sehnsucht, aber viele Menschen wissen nicht, wohin sie sich mit ihrer Sehnsucht werden sollen. Wie soll ich beten? Wie damit beginnen? Die Menschen sind heute so beschäftigt. Schon länger hatte ich darüber nachgedacht, welche Hilfe zum Beten und zur Meditation man ihnen anbieten könnte. Da fand ich mich in Griechenland auf einmal zwischen Ikonen, Perlenketten, Rosenkränzen und Kerzen wieder. Schlagartig wurde mir klar, dass wir kein solches Hilfsmittel haben, um zu beten und uns auf Gott auszurichten. Da saß ich nun frierend in einem gemieteten Zimmer mit dem Notizbuch in der Hand. Ich zeichnete ein Gebetsband. Ich füllte viele Seiten mit Kritzeleien zur heulenden Musik des Windes, der durch alle Ritzen pfiff. Ich überlegte: „Was ist das Wichtigste für den Menschen, wenn er sich Gott nähert? Was ist echtes menschliches Leben? Wie sieht echtes christliches Leben aus in unserer globalen und wirklich ungewissen Zeit? Zuerst wuchs das Gebetband und wurde viel zu umfangreich. Da begann ich, Perlen wegzunehmen, eine nach der anderen. Zum Schluss war nur noch eine einzige übrig. Sie dachte ich mir als eine große goldene Perle als Zeichen für Gott. Das Entscheidende war, so erkannte ich, die feste Gewissheit, dass Gott da ist, „denn in ihm leben, weben und sind wir“, (Apostelgeschichte Kapitel 17, Vers 28). Um diese Einsicht zu erlangen, brauchen die meisten von uns Hilfe. Nun begann das Perlenband wieder zu wachsen. So entstand zum Schluss ein kleines Perlenband aus achtzehn Perlen, die das Wichtigste enthalten. Das Wunderbare kann sich im ganz Geringen widerspiegeln. Das Perlenband sollte die Botschaft des christlichen Glaubens enthalten, und zwar so, dass ein moderner Mensch sie ohne weiteres verstehen und begreifen kann. Ich wollte den Menschen etwas Greifbares in die Hand legen. Von dem sie berührt werden. Berührt zu werden, ist so entscheidend für die Menschen, und wird doch so sehr vernachlässigt. Meistens dominieren Ohr und Auge unsere Wahrnehmung. Die Perlen helfen mir, mich zu konzentrieren. Es ist ja so einfach, sich ablenken zu lassen. Wir Menschen richten uns gern auf die äußeren Dinge ein und halten das für das Perlen des Glauben - Was ist darunter zu verstehen? Was wollten Sie erreichen? Wie hat das Perlenband Ihre Weise zu beten geprägt? Der Hintergrund der Perlen Wie sind Sie auf die Idee mit den Perlen gekommen?

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