PGS Kahl - Schulzeitung

Trotz schönstem Badewetter war die Festhalle voll geworden: Rund 300 Zuschauer hatten sich am Mittwochnachmittag Zeit für die Aufführung des Kindermusicals "Mose - ein echt cooler Retter" genommen, das circa 60 Grundschulkinder der PaulGerhardt-Schule mit großem Engagement und spürbarer Begeisterung auf die Bühne brachten. Unter der Gesamtleitung von Angelika Wunderlich, die auch den Chor dirigierte, spielte zum einen die Theater AG von Christiane Lermann. Die Nachwuchsschauspieler hatten es sich nicht nehmen lassen, ihre Texte selbst zu schreiben, so dass aus dem biblischen Stoff kein langweiliges Bühnenstück wurde, sondern ein zeitgemäßes Stück mit kindgerechter Sprache, das auch den Erwachsenen gefiel. Abgerundet wurde die Aufführung von der Tanz AG von Eva Stöppler, die mit fetzigen Choreographien und in stimmigen Kostümen für echte Hingucker sorgten. Absoluter Höhepunkt ihres Repertoires war der Tanz des Todesengels, bei dem zu beklemmender Musik (diese kam während der gesamten Aufführung vom Band) der ganz in Schwarz gehüllte Todesengel im Trockeneisnebel einen Menschen nach dem anderen dahinrafft. Super eingestimmt auf die 90minütige Inszenierung wurde das Publikum mit dem Stück "Er ist ein Held, ein echt cooler Held". Und dabei rappten Chor und Solisten, was das Zeug hielt und brachten die typische Rap-Gestik locker aus dem Handgelenk. Die lachenden Gesichter zur fetzigen Musik zeigten: Das ist tatsächlich ein Stoff, der nach dem Geschmack der Grundschüler ist. Und die Mienen der zuschauenden Kinder verrieten, dass diese echt baff waren, was ihre Mitschüler da oben auf die Bühne brachten. Chorleiterin Angelika Wunderlich sorgte mit einigen "Tricks" dafür, dass der starke Chorklang während der Aufführung ständig nachgebessert wurde. Da sie in beträchtlicher Entfernung "ihrer" Kinder vor der Bühne stand, teilte sie über lachende oder grimmig aussehende Smiley-GesichterKarten mit, worauf die Schüler achten müssen oder feilte mit einem "Lauter"- Kärtchen an der Dynamik. Mit toller Spielfreude erzählte die Theater AG die Geschichte von Mose. Da schoben die israelitischen Sklaven unter Ächzen und Stöhnen riesige "Steine" über die Bühne, da ließen die brutalen Aufseher ihre Peitschen knallen. "Ach, wer hilft uns?", sangen sie und rangen die Hände - manch ein Sklave musste bei soviel ungewohntem Pathos dann doch zwischendurch einmal lachen, und das Publikum lachte mit. "Gott hatte schon einen Helden in Arbeit - der war aber noch ziemlich klein", berichtete Erzählerin Esther Wahl. Die bekannte Geschichte nahm ihren Verlauf mit dem Befehl des Pharaos, alle Jungen zu töten, dem Aussetzen des kleinen Mose in ein Bastkörbchen und seiner Rettung durch die Prinzessin. Doch auch ganz leise Szenen kamen in der Festhalle gut "rüber": Die verzweifelte Frage, die Mose in der Wüste an Gott stellt ("Sagmir wohin") ging ebenso unter die Haut wie die Begegnung mit dem brennenden Dornbusch, dessen "Inszenierung" gut gelöst war. Sogar Humor wurde in den Dialog mit Gott hineingebracht - Mose ist gar nicht begeistert von dem Auftrag, die Israeliten zu befreien, schließlich will er nächstes Jahr in Rente gehen … Einen Spagat in das 21. Jahrhundert schlug die moderne Tanz-Szene, in der schwarz-weiß gekleidete Mädchen mit Krawatten und Tanzstock von ihrem Traummann und Kavalier Mose schwärmten, tief seufzten und am Ende einen Spagat für ihn hinlegten. Mit Einfallsreichtum wurden die zehn Plagen gezeigt, die das Land zerstörten. Und am Ende, als Mose die Israeliten sicher aus dem Land gebracht hat, sorgt die Szene, Alte Geschichte mi t ne uem Sch wu n g Echt cool: Paul-Gerhardt-Schule begeistert mit Mose-Musical 20 lernen, leben, lachen

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