PGS Kahl - Schulzeitung

02 lernen, leben, lachen Es hat schon eine Weile gedauert, bis ich mich mit der diesjährigen Jahreslosung anfreunden konnte. Wie kann man nur so einen kurzen und unspektakulären Satz als Jahresmotto auswählen? So war mein Gedanke, als ich mich das erste Mal mit dem Vers aus dem Johannesevangelium beschäftigt habe. Da ich seit einigen Jahren den Anspruch habe, die Jahreslosung zu vertonen, war dieser Satz zunächst auch unter diesem Aspekt eher schwer zugänglich. Inzwischen habe ich eine Melodie gefunden und die Aussage Jesu beeindruckt mich zusehends, gerade wegen ihrer Prägnanz. Was steckt nicht alles in dem schlichten Hinweis Jesu: Ich lebe! Für mich bedeutet das ein klares Bekenntnis zu den Dingen des Lebens, die mir Freude bereiten, die ich genießen kann und die meinem Leben Sinn geben. Natürlich blendet das nicht einfach alles Schwere, Traurige oder Ärgerliche aus. Aber es hilft mir, gerade wenn Jesus das sagt, eine positive und dankbare Haltung einzunehmen, zu allem was das Leben mir bieten kann. Es zeigt mit aber auch eine Gefahr, dass wir die Botschaft Jesu missverstehen können, wenn wir meinen, es käme nicht darauf an, die Chancen des Lebens zu nutzen. Jesus fordert uns auf: Ihr sollt auch leben! Das bedeutet, nicht in falsch verstandener Demut am Leben vorbeizugehen und auch nicht in der Vertröstung auf das Jenseits sein Schicksal zu ertragen. "Jesus verheißt uns ewiges Leben, Leben das hier und heut´ schon beginnt! Sinnvolles Leben will er uns geben, weil er uns liebt, wie ein Vater sein Kind." Es ist schon tragisch, wenn wir zurzeit erleben, wie eine aggressive Form des Atheismus wieder modern geworden ist und es ohne größeren Protest öffentlich vertreten werden darf, dass eine christlich geprägte Erziehung mit Kindesmissbrauch vergleichbar wäre. Solche Ansichten kann nur jemand vertreten, der Jesus noch nicht persönlich kennen gelernt hat. Und darum ist unsere Arbeit so wichtig, dass wir die Schüler ermutigen, diesem Jesus zu begegnen und sie lernen, ihr Leben auf eine tragfähige Basis zu stellen. An einer anderen Stelle sagt Jesus von sich: Ich bin das Leben! Im Umkehrschluss heißt das doch, dass man ohne Jesus am wahren Leben vorbei geht. Ich wünsche uns, dass sich uns die Jahreslosung 2008 so einprägt, dass wir das ganze Jahr hindurch immer wieder daran erinnert werden, wie Jesus uns auffordert, mit offenen Augen, mit einem sensiblen Gespür für das Wesentliche, das Leben, das er uns schenkt, dankbar anzunehmen. J. WITZMANN, SCHULLEITER GHS

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