PGS Kahl - Schulzeitung

In den letzten Wochen vor den Sommerferien hat die Klasse 3a voller Begeisterung den Klassiker "Pünktchen und Anton" von Erich Kästner gelesen. Die Kinder waren nicht nur von den etwas eigentümlichen Namen der Hauptfiguren begeistert, sondern auch von deren Charakteren. Am Besten gefiel ihnen natürlich das Mädchen Pünktchen mit ihrem frechen Mundwerk und lustigen Ideen. Aber auch Anton, der mutige Junge aus armen Verhältnissen, der seine schwerkranke Mutter pflegte, sie versorgte und für sich beide Geld auf der Straße verdienen musste, imponierte ihnen sehr. Überdies hat die Kinder aber auch die Aufteilung des Buches in Kapitel und Nachdenkerei fasziniert. Diese Art der Gliederung eines Buches ist doch eher ungewöhnlich, was es für die Kinder vielleicht auch aus diesem Grunde so besonders spannend machte. Schließlich werden in dieser Nachdenkerei Themen wie Freundschaft, Armut, Pflicht, Mut, Neugierde, Respekt usw. behandelt. Dadurch, dass sie ihren Bezug immer im jeweiligen Kapitel davor finden, sind diese Themen für die Kinder wesentlich interessanter und einfacher zu verstehen, als wenn sie ohne Zusammenhang erläutert werden würden. Aber auch das Leben des Schriftstellers Erich Kästner wurde besprochen und daneben lernten die Kinder noch so einiges über die damaligen unruhigen Zeiten. Zur Krönung des Ganzen hatte sich die Klassenlehrerin, Frau Lermann, aber noch etwas ganz Besonderes einfallen lassen, und zwar einen Schultag wie in den 20er Jahren. Die Kinder und Ihre Lehrerin waren an diesem Tag alle wie zur Zeit von Pünktchen und Anton angezogen und auch der Unterricht war anders als sonst. So mussten die Schüler zum Beantworten der Fragen aufstehen und sich neben ihren Stuhl stellen. Zum Thema "Schule früher" absolvierten die Kinder einen Stationenlauf. In 5 Stationen wurden verschiedene Aspekte wie Pflichten, Klassenzimmerausstattung, Sütterlinschrift und Strafen beleuchtet. Die Kinder staunten nicht schlecht, als sie hörten, wie streng es damals in der Schule zuging. Unvorstellbar war jedoch der Gedanke für sie, dass die unartigen Schüler von manchen Lehrern an den Ohren gezogen worden sind, Ohrfeigen bekamen oder sich mit dem Gesicht zur Wand in die Ecke stellen mussten. Da ist das Schülerdasein in der heutigen Zeit doch wesentlich angenehmer. Wer hätte das gedacht? (...) Und wie komisch damals geschrieben wurde. Die Kinder bekamen das ABC in Sütterlin-Schrift und mussten einen Satz, der in deutscher Schrift geschrieben war, in die vereinfachte Ausgangsschrift umschreiben. Aber das war ja noch einfach gegen die Aufgabe, seinen eigenen Namen in "Deutscher Schrift" zu schreiben. Was für ein Geschnörkel, ganz schön anstrengend. Alles in allem war es für die Kinder eine aufregender und sehr lehrreicher Tag, in der Schule mal so richtig aufregend und spannend sein konnte. REGINE OBERLÄNDER, MUTTER INZWISCHEN KLASSE 4A Auf den Spuren von Pünktchen und Anton Zeitreise der ehemaligen Klasse 3a .. lernen, leben, lachen 11

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