Der Vortrag „Das Lernen Lernen“ an der Paul-Gerhardt-Schule in Kahl begeisterte rund 120 Eltern, Lehrer und Schüler gleichermaßen. Lerncoach Andreas Schnell vom LVB Lernen e.V. gab wertvolle Tipps wie Schüler effektiver und nachhaltiger Lernen können. Und er vermittelte auch, dass Lernen Spaß, sogar viel Spaß machen kann. Der Lernexperte schaffte es dynamisch-unterhaltsam sein Auditorium durch Mitmach-Aufgaben in seinen kurzweiligen Vortrag über Lernmethoden und Lerntypen mit einzubeziehen. „Damit ihr Kind effektiv lernt, sollten nicht nur Kopf und Hand mitwirken, sondern auch das Herz“, empfahl der Lerncoach den Einsatz der emotionalen und kognitiven Fähigkeiten des Kindes. „Ziele unseres Vereins LVB Lernen e.V. sind Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit“, stellte der Referent den Zusammenschluss von ehrenamtlich tätigen Pädagogen, Lehrern und Lernexperten vor. „Ultrakurzzeitgedächtnis, Kurzzeitgedächtnis und Langzeitgedächtnis sind die Bereiche, mit denen unser Gehirn arbeitet“, ging er zu Beginn seines Vortrags auf die Kommunikationsweise zwischen rechter und linker Gehirnhälfte ein. „Wir nutzen nur einen Bruchteil unseres faustgroßen Gehirns, aber es kann wachsen“, empfahl der Lerncoach bereits gelerntes Wissen in fünf bis maximal zehnminütigen Übungen regelmäßig – am besten täglich – wieder aufzufrischen. Denn werde das Gehirn nicht gefordert könne es auch schrumpfen und so bereits gelerntes Wissen wieder verloren gehen.
„Lernen bedeutet neuen Lernstoff vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis zu transferieren. Bereits im Gehirn abgespeicherten Lernstoff wiederholen ist wie Inventur machen und Wege wiederholen“, gab der Experte den Eltern Tipps zum effektiven Lernen mit auf den Weg. „Beim Lernen sollten Computer und TV stets ausbleiben. Und nach dem Lernen auch frühestens erst nach 20 Minuten wieder eingeschaltet werden.“ Am besten sei es nach dem Lernen erst einmal ein Buch zu lesen, empfahl er. In dieser Zeit werde der gelernte Stoff aus dem Kurz- ins Langzeitgedächtnis transferiert.
„Schaffen sie Strukturen für's Lernen“, empfahl Schnell. Ordnung und Struktur könne der Schüler etwa durch farbliches Markieren oder Unterstreichen im Schulheft schaffen, Lernpäckchen würden gepackt und könnten so effektiv im Gehirn abgelegt werden. Symbolbilder etwa helfen beim Lernen von Verb-Zeitformen unterteilte der Lerncoach deutsche Verbformen in „Katzen-“, „Ochsenfrosch-“, „Laubfrosch-“ und „Hühnerverben“. Diese Lernpäckchen vereinfachen das Aufnehmen des Lernstoffs“, bezeichnete der Lerncoach das „Wiederholen des Lernstoffs ist Entgegenwirken gegen die Vergessenskurve“. Ein Karteikartensystem mit Lernkarten, auf denen Formeln oder Vokabeln geschrieben sind, eigneten sich hervorragend um Lerninhalte im Gehirn aufzufrischen.
„Lernvideos sind eine tolle Sache“, empfahl der Experte Lernvideos auf youtube (Mathehilfe24 / Daniel Jung / TheSimpleClub). Und auch interaktive Lernplattformen wie Lerncoachies, Sofatutor und Scoyo eigneten sich hervorragend für Schülerinnen und Schüler Lernstoff lebendig zu vermitteln, sagte der Experte. „Wir arbeiten sehr gut mit sofatutor zusammen. Es ist die größte Lernplattform in Deutschland. Sie hat 13500 Videos und 20 tausend Arbeitsblätter“, hatte der Experte auch einige kostenlose Lerntypentests für die Eltern mitgebracht.
Im zweiten Teil seines Vortrags stellte Lerncoach Andreas Schnell in lebendig-humoriger Weise die Unterschiede und Eigenarten der vier Lerntypen heraus – die des „logisch-abstrakten Lerntyps“, des sicherheitsliebenden Lerntyps“, des „emotionalen Lerntyps“ und des kreativ-chaotischen Lerntyps“. „Keiner ist schlechter oder besser, aber jedes Kind lernt anders“, gab der Lerncoach weitere Tipps wie Eltern mit Lob und Motivation den Lernwillen ihres Kindes beflügeln können. www.lvb-lernen.de

Bildunterschriften:
Lerncoach Andreas Schnell begeisterte mit seinem Vortrag „Das Lernen lernen“ an der Paul-Gerhardt-Schule in Kahl.